Kinuyo Tanaka (1909 bis 1977) war einer der größten Stars der klassischen japanischen Studioära und spielte in mehr als 250 Filmen von Regiegrößen wie Yasujirō Ozu, Keisuke Kinoshita, Mikio Naruse oder Kenji Mizoguchi mit. Nicht so bekannt ist ihre wichtige Arbeit als Regisseurin. Sie war die zweite Frau, die im japanischen Kino Regie führte und das gleich sehr erfolgreich. Ihre Regiearbeiten setzen sich auf vielfältige Weise mit der Rolle der Frau in der japanischen Gesellschaft auseinander und behandeln damals brisante Themen wie Scheidung, Brustkrebs oder die sexuelle Selbstbestimmung der Frau. Eine Filmreihe im Kino des DFF als Teil der Retrosektion des Festivals Nippon Connection präsentiert im November vier ihrer äußerst selten zu sehenden Regiearbeiten. Sebastian Krehl vom Nippon-Team spricht im Podcast über Tanakas Leben, ihre wichtige Rolle als einzige weibliche Regisseurin ihrer Zeit und darüber, was die Kinobesucher:innen erwartet.