Am 20. Oktober 2022 präsentierte Thomas von Steinaecker seinen Dokumentarfilm WERNER HERZOG – RADICAL DREAMER als Preview vor Kinostart im Kino des DFF. Darin porträtiert er den deutschen Regisseur Werner Herzog, den die Zeitschrift „Time“ zu den 100 einflussreichsten Menschen der Gegenwart zählt und der am 5. September seinen 80. Geburtstag 2022 feierte. Auch bekannte Hollywood-Stars wie Nicole Kidman oder Christian Bale kommen in Steinaeckers Film zu Wort.
Im Gespräch mit Urs Spörri vom DFF erzählt Thomas von Steinaecker von seinem ersten Treffen mit dem weltberühmten Regisseur und verrät, welche Gemeinsamkeit mit Herzog diesen davon überzeugte, mit ihm zusammenzuarbeiten.
Im Kino des DFF sind regelmäßig Filmschaffende zu Gast. Eine Auswahl der Gespräche ist im Podcast nachzuhören.
Am 6. Juli 2022 war Jürgen Prochnow zu Gast im Kino des DFF, dem wir eine kleine Hommage-Reihe mit von ihm ausgewählten Filmen aus seinem umfangreichen internationalen Werk widmeten. Er stellte außerdem seinen jüngsten Film EINE HANDVOLL WASSER des Frankfurter Regisseurs Jakob Zapf vor, der ebenfalls an diesem Abend zu Gast im DFF war. Prochnow, der mit Wolfgang Petersens Verfilmung von DAS BOOT bekannt wurde, spielte in zahlreichen internationalen Produktionen von Regisseuren wie David Lynch oder Anthony Minghella an der Seite von Schauspielstars wie Juliette Binoche, Susan Sarandon, Marlon Brando, Harrison Ford oder Glenn Close. Im Podcast spricht er über seine Karriere und im Dialog mit Jakob Zapf über dessen Erstlingswerk.
Zahlreiche Kinoplakate hat der 1924 in Frankfurt geborene Maler, Zeichner und Autor Ferry Ahrlé gestaltet – zu Filmklassikern wie Federico Fellinis LA STRADA, Ingmar Bergmans WILDE ERDBEEREN oder Orson Wells CITIZEN KANE. Im Frühjahr 2022 ging der gesamte Nachlass Ferry Ahrlés an das DFF. Hans-Peter Reichmann (Senior Curator, DFF) ordnet Ferry Ahrlés Kinoplakate in die Plakatkunst der 1950er und 60er Jahre ein und berichtet, wie der Nachlass zum DFF kam. Mathieu Geers und Lisa Fedorova, die mehrere Monate lang als studentische Aushilfen für die Erschließung des Nachlasses mitverantwortlich waren, erzählen, was sie an Ferry Ahrlés Plakaten und Zeichnungen besonders fasziniert hat und wie sie diese für die Aufbewahrung im Archiv und die zukünftige virtuelle Ausstellung vorbereitet haben. Die von Ferry Ahrlé für den deutschen Markt gestalteten Kinoplakate zu ABSCHIED VON GESTERN und LA STRADA sind derzeit im Foyer des DFF ausgestellt.
Luis Buñuel (1900–1983) ist eine Jahrhundertfigur nicht nur des Kinos. Mit UN CHIEN ANDALOU (1928) verlieh er dem Surrealismus sein prägendes Gesicht und dem Kino eine neue Dimension. Wie kein zweiter verstand Buñuel das Kino als Kunst einer revolutionären Einbildungskraft und erkundete in seinen Filmen die Abgründe der Moderne zwischen utopischer Hoffnung und säkularer Katastrophe. In der Lecture&Film-Reihe „Kino am Abgrund der Moderne“ führen namhafte Expert:innen aus Europa und den USA in die vielfältigen Facetten von Buñuels Werk ein.
Im Podcast spricht Daniel Fairfax, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt, über Buñuels surrealistisches Frühwerk, seine Schaffensphase in Mexiko und die großen Werke der 1960er, die das erstarrte Bürgertum anklagen.
Das Kino des DFF sei ein Zufluchtsort für die Liebe zum Kino, so Heide Schlüpmann in ihrer Rede anlässlich des 50. Jahrestags der Gründung des Kommunalen Kinos Frankfurt. Das Kino müsse verteidigt werden, sagt sie, „von denen, die es machen, wie von denen, die es besuchen, die sein Publikum sind“. Ihre Rede konnte sie nicht am Jahrestag selbst, dem 3. Dezember 2021, sondern coronabedingt erst am 16. Juni 2022 halten, als die Feier endlich nachgeholt und Buster Keatons OUR HOSPITALITY von 1923 im Kino des DFF gezeigt wurde. Filme, so sagt Schlüpmann, seien nicht als unser Besitz zu sehen und zu nehmen, sie gehörten vielmehr der Geschichte an, deren Teil wir sind. „Statt blind in ihr zu leben, öffnen sich ihr im Kino unsere Augen.“